Die Subaru-Boxermotoren stehen seit jeher für Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Ihre konzeptbedingten Eigenschaften wie geringes Gewicht, kompakte Konfiguration, hohe Steifigkeit und außerordentliche Schwingungsarmut bieten ideale Voraussetzungen für den Bau sportlicher Fahrzeuge.
Durch Feinarbeit entstand speziell für den WRX STI ein extrem hochleistungsfähiges Aggregat. Der Boxermotor leistet mit Turboaufladung 221 kW/300 PS. Der 2,5 Liter große Vierzylinder entwickelt bereits bei niedriger Drehzahl eine bullige Durchzugskraft und dreht locker bis in den Grenzbereich bei 6.000 min-1 hoch. Bereits bei 4.000 Umdrehungen steht das maximale Drehmoment von 407 Nm zur Verfügung. Mehr Drehmoment über das ganze Drehzahlband schlägt sich in besserem Ansprechverhalten und linearer Beschleunigung nieder, ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit knackigkurzen Schaltwegen übernimmt die Kraftübertragung an alle vier Räder.
Den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h meistert der WRX STI in 5,2 Sekunden, erst bei elektronisch abgeregelten 255 km/h ist Schluss. Eine elektronisch betätigte Drosselklappe (Electronical Throttle Control = ETC), die mit dem Gaspedal verknüpft ist, sichert optimale Kontrolle bei moderatem Verbrauch: Der kombinierte Gesamtverbrauch liegt bei 10,9 bzw. 11,2 Litern Super Plus je 100 Kilometer, was CO2-Emissionen von 242 bzw. 259 g/km entspricht. Selbstverständlich erfüllt das Triebwerk die Anforderungen der Abgasnorm Euro 6.
Hierzu trägt auch das sogenannte Dual AVCS (Active Valve Control System) bei, ein Verstellmechanismus für Ein- und Auslassventile. Es verbessert Kraftstoffeinspritzung und Verbrennung und erhöht so das Drehmoment im niedrigen bis mittleren Bereich, aber auch die Leistung bei hohen Tourenzahlen. Zusätzlich steigt die Umweltverträglichkeit. Die Tumble Generator Valve (TGV) erzeugt zudem eine starke Verwirbelung im Ansaugtrakt, wodurch bei kaltem Motor ein homogeneres Luft/Benzin-Gemisch entsteht. Das Resultat sind schadstoffärmere Abgase.
Bei der Entwicklung des WRX STI begnügte sich Subaru nicht mit ausgesprochen hohen Fahrleistungen, die Sportlimousine musste zugleich leicht beherrschbar bleiben. Das Fahrzeug soll genauso reagieren, wie es der Fahrer wünscht – also ungetrübten Fahrspaß mit einer beruhigenden Sicherheitsmarge bieten.
Der WRX STI fährt serienmäßig mit dem sogenannten SI-DRIVE (Subaru Intelligent Drive) vor. Damit hat der Fahrer die Möglichkeit, je nach Verkehrsbedingungen und in Abhängigkeit seiner Stimmung zwischen drei verschiedenen Motorkennfeldern zu wählen. Er kann das Potenzial des Turbomotors in allen Situationen auskosten, ob er nun die berauschende, spontan abrufbare Leistung genießen will oder ruhig und entsprechend sparsam im Stadtverkehr dahinrollen möchte.
Im „Intelligent-Modus“ (I) reagiert der Motor beim Betätigen des Gaspedals mit einem sanfteren Aufbau des Drehmoments. Der Fahrer wird über eine Anzeige im Armaturenbrett über den effizientesten Schaltpunkt informiert.
Diese Position empfiehlt sich insbesondere, wenn ein gefühlvoller Umgang mit dem Gaspedal gefragt ist, etwa bei hohem Verkehrsaufkommen oder wenn der Lenker müde ist. Wird mehr Power benötigt (zum Beispiel bei einer Autobahnauffahrt), kann das Pedal weiter durchgedrückt werden, wodurch das System vorübergehend vom I-Mode abweicht und die volle Leistung abgerufen wird.
Im „Sport-Modus“ (S) baut der Motor das Drehmoment möglichst linear im Verhältnis zur Gaspedalstellung auf. Diese Einstellung passt für beliebige Situationen.
Der „Sport Sharp-Modus“ (S#) sorgt dafür, dass das Triebwerk sein Potenzial uneingeschränkt entfalten kann. Es reagiert extrem spontan, wodurch dem Fahrer unverzüglich die volle Leistung zur Verfügung steht. Das Sechsgang-Schaltgetriebe bietet während der Schaltvorgänge eine spürbare Resonanz, die Gänge rasten in sportlicher Manier knackig ein. Durch Modifikationen an der Verriegelung des Rückwärtsgangs konnten zudem Vibrationen und Geräusche abgebaut werden.
Wie üblich bringt beim WRX STI das markentypische Allrad-System die geballte Kraft des Turbomotors effizient und sicher auf die Straße. Die symmetrische Konfiguration der Antriebseinheit sowie der bauartbedingte tiefe Schwerpunkt des Boxermotors bieten dafür ideale Voraussetzungen. Das zum Modelljahr 2018 nochmals weiterentwickelte sogenannte DCCD (Driver’s Control Center Differential System) dient als zentrales Differenzial, das das Antriebsmoment variabel – zwischen 41:59 und gesperrt 50:50 – auf die Vorder- und Hinterachse verteilt. Das mechanische Ausgleichsgetriebe wird beim DCCD durch eine mechanische und eine elektronische (LSD = Limited Slip Differential) Differenzialbremse ergänzt. Dies führt zu einer optimalen Verteilung der Antriebsmomente auf beiden Achsen. Zudem kann der Fahrer nach Belieben oder je nach Straßenzustand beziehungsweise Verkehrssituation deren Funktion mit drei verschiedenen automatischen Modi und einer manuellen Position beeinflussen. Der „AUTO“-Modus, die Standardeinstellung, kommt mit allen Straßenverhältnissen und Fahrsituationen zurecht.
Im „AUTO+“-Modus ist die Differenzialbremse beim Fahren ständig aktiviert, was größtmögliche Traktion ergibt. Diese Einstellung ist vor allem für rutschige Straßen geeignet. Der „AUTO-“-Modus mit ständig gelöster Sperre eignet sich für trockene, griffige Straßen. Im manuellen Modus kann der Sperreffekt vom Fahrer in sechs Stufen eingestellt werden. Diese Variante ist in speziellen Situationen nützlich, vor allem im Motorsport.
Die Vehicle Dynamics Control (VDC) greift erst dann ein, wenn das Fahrzeug instabil zu werden droht. Dies erfolgt durch Beeinflussung der Motorleistung und unabhängiges Abbremsen der vier Räder. Damit der Fahrer das Handling des WRX STI stärker beeinflussen kann, besitzt das VDC drei verschiedene Modi: NORMAL (Standardeinstellung), TRACTION (zum bewussten Driften) sowie OFF (bis auf ABS alles abgeschaltet). Darüber hinaus verfügt die Sportlimousine über Active Torque Vectoring, was das Verhalten in Kurven sowie das Einlenken verbessert. Das Active Torque Vectoring bremst das kurveninnere Vorderrad ab und verlagert das Antriebsmoment auf das kurvenäußere Vorderrad.
In jedem Modus arbeitet das Antiblockiersystem als sogenanntes „Super Sports ABS“, wodurch auch beim Fahren am Limit ein Höchstmaß an Handlichkeit erhalten bleibt. Integriert ist die elektronische Bremskraftverteilung EBD (Electronic Brake Force Distribution), die unabhängig von der Gewichtsverteilung auf die Achsen eine optimale Bremswirkung sicherstellt.
Damit sich die Kraft ohne Schlupf auf den Boden bringen lässt und möglichst viel Fahrspaß aufkommt, verfügen die Vorder- und die Hinterachse über drehmomentabhängige Differenzialbremsen. Dabei handelt es sich an der Vorderachse um eine sanft einsetzende Sperrwirkung, während die hintere Torsen-Differenzialbremse schnell reagiert.