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Subaru Justy (1984 – 2011): So klein und schon mit Allradantrieb
15
November 2017

Subaru Justy (1984 – 2011): So klein und schon mit Allradantrieb

  • Allrad für alle: Der Justy demokratisierte den Vierradantrieb für Kleinwagen
  • ECVT-Automatik im Cityflitzer: Komfort ist keine Frage der Größe
  • Vier Generationen, drei Kooperationen, ein Alleskönner

Friedberg, im November 2017 –   Es war der rote Knopf im Schalthebel, mit dem der Subaru Justy die Kleinwagenwelt auf den Kopf stellte. Als erstes in Europa lieferbares japanisches Kompaktauto fuhr der 3,53 Meter kurze Justy im Jahr 1984 mit serienmäßigem Vierradantrieb vor. Dazu genügte ein Tastendruck auf den roten AWD-Knopf im Schaltknauf und schon wurde der flinke Cityflitzer nicht allein über die Vorderräder angetrieben, sondern auch der Hinterradantrieb zugeschaltet. Ganz gleich bei welcher Geschwindigkeit, der Allradantrieb ließ sich jederzeit auf diese denkbar simple Weise aktivieren und ermöglichte dann entsprechende Traktions- und Sicherheitsvorteile. Ohne Mehrkosten, wie die Fachwelt damals verblüfft konstatierte, denn als weltgrößter Hersteller von Allrad-Pkw lieferte Subaru konsequent sogar die preiswerte Einstiegsmodellreihe Justy serienmäßig mit zuschaltbarem Vierradantrieb aus.

Damit nicht genug an technischen Sensationen für die automobile Basisklasse, der wahlweise drei- oder fünftürig karossierte Subaru überraschte 1987 auch mit dem weltweit ersten ECVT-Getriebe (Electro Continuously Variable Transmission) in Großserie. In einer Zeit als es noch kaum Kleinwagen mit Automatik gab, befreite dieses Getriebe vom besonders im dichten Großstadtverkehr lästigen manuellen Gangwechsel. Vor allem aber beschleunigte der Justy mit ECVT damals bereits derart kontinuierlich und ruckfrei, wie es sonst erst viele Jahre später etwa mit Elektroautos möglich wurde.

Dazu nutzt das ECVT ein ebenso einfaches wie geniales Arbeitsprinzip: Zwei Riemenscheiben mit veränderlichem Umfang stehen über ein Metallgliederband in Verbindung, wodurch sich die Übersetzung stufenlos variieren lässt. Die Verstellung der Riemenscheiben erfolgt dabei hydraulisch, drei Steuerventile regulieren den Ölfluss. Der jeweils optimale Scheibenumfang wird von einem Computer errechnet, der auch die eigens entwickelte elektromagnetische Kupplung steuert.

Große Ideen können so simpel sein, genau damit begeisterte der Justy seine Fans, die den in fünf Generationen gebauten Kleinwagen auch wegen seiner beispielhaften Zuverlässigkeit schätzten. Seine Alleinstellung als einziger asiatischer Allrad-Kleinwagen in Europa verlor der Justy zwar im Lauf seiner langen Produktionszeit, aber den außergewöhnlichen Charme eines pragmatischen und unprätentiösen Kleinen bewahrte er sich bis 2011, zuletzt sogar in einer Version ohne Vierradantrieb.  

Genau richtig als kleiner Allrad-Pionier und großer Langstreckenläufer

„Justy“, dieser englischsprachige Name war für den kleinen Allradler Programm. Symbolisierte die Modellbezeichnung doch, dass der jüngste Subaru „just right, proper, perfect“ war, also gerade richtig in eleganter Form und mit perfekter Technik vorfuhr und so den klassischen Kleinwagen zum modernen Alleskönner transferierte. Tatsächlich war der Justy nicht nur ein handliches City-Car, vielmehr fand der kleinste Subaru auf dem deutschen Markt sein Revier besonders in den schneereichen Bergregionen. Dank seines durchsetzungsfähigen Allradantriebs erwarb sich der Kleine dort ähnlichen Respekt wie manch großer Geländegänger. Keine Überraschung, dass dieser Subaru nicht lange allein blieb in seiner Klasse, vorübergehend kam es sogar zu einem regelrechten Hype neuer Kompakter mit Allradantrieb. Ein von vielen Marken getragener Allrad-Trend, der jedoch kurzlebig war. Nicht so der langlebige Justy, denn dieser pfiffige Allradler passte sich den Anforderungen seiner Käufer genau an und blieb über fast drei Jahrzehnte eine regelmäßig erneuerte Messlatte bei den Kleinwagen mit Vierradantrieb. Subaru typisch zählten dazu von Beginn an auch Bestwerte in Qualitätsrankings und Zuverlässigkeitsstatistiken. 

Die Geschichte des japanischen Dauerbrenners begann unter dem Codenamen „1,0-Liter-Sedan J10“ bei der Tokyo Motor Show 1983. Dort wurde die von einem effizienten Downsizing-Dreizylinder-Benziner angetriebene Schräghecklimousine in zwei Versionen vorgestellt: Mit Frontantrieb sollte der 40 kW/55 PS leistende Justy ab Februar 1984 in erster Linie asiatische Käufer überzeugen, mit zuschaltbarem Vierradantrieb dagegen vor allem Kleinwagenfans in Europa und Nordamerika gewinnen.

Das Leergewicht des mit modernen Leichtbautechniken aufwartenden Justy betrug lediglich 740 Kilogramm und der Normverbrauch bei 90 km/h nur 5,4 Liter auf 100 Kilometer – ein rekordverdächtig niedriger Wert für Allradfahrzeuge.    

Der Kleine begeisterte seine Käufer aber auch durch kantig-scharfe Konturen in gleich vier Karosserieformen. Zunächst gab es den Justy als familienfreundlichen Fünftürer und als sportiven Dreitürer. Im Jahr 1986 ergänzte der Super Justy mit erhöhter Dachlinie und neuem, 50 kW/68 PS leistendem 1,2-Liter-Dreizylinder mit drei Ventilen pro Zylinder das Programm. Hinzu kam das weltweit erste Kleinwagen-Cabriolet mit zuschaltbarem Allradantrieb. Diese vom Frankfurter Karossier L&H in limitierter Auflage realisierte Open-Air-Version des Justy war im Stil eines Mini-Landaulets gestaltet und eine Attraktion nicht nur auf sommerlichen Großstadtboulevards. Schließlich verkörperte der Frischluft-Subaru auch ein Revival des vorübergehend fast ausgestorbenen Segments bezahlbarer viersitziger Cabriolets. Damit noch nicht genug der Karosserievielfalt beim Justy, war dieser doch ein echtes Weltauto. So gab es den kleinen Allrad-Trendsetter für verschiedene Märkte als Lieferwagen und sogar als klassische viertürige Stufenhecklimousine, dies auch unter den Modellbezeichnungen Trendy und Tutto.

In Europa fuhr der Subaru Justy in größerem Format 1989 erneut ins Rampenlicht. Nach einer gründlichen Modellpflege war der Kleinwagen bei unverändertem Radstand auf fast 3,70 Meter Länge gewachsen und ebenso erwachsen zeigte sich die Antriebstechnik. Neben der bereits 1987 vorgestellten, aber erst jetzt in Deutschland verfügbaren ECVT-Automatik lobten die Fachmedien den ebenso agilen wie effizienten 1,2-Liter-Dreizylinder mit Mehrpunkteinspritzung und geregeltem Drei-Wege-Katalysator. Hinzu kam der Sicherheitsgewinn durch den zuschaltbaren Allradantrieb, der bessere Traktion bewirkt, mehr Fahrstabilität verleiht und das Fahrzeug in seiner Agilität unterstützt. 

Einzigartige Kleinwagengeschichte im Wandel der Kooperationen

Es ist wie im richtigen Leben: Glückliche und erfolgreiche Kinder können auch aus wechselnden Familienzusammensetzungen hervorgehen. Genauso schrieb der kleine Justy seine Erfolgsstory in den Generationen zwei (ab 1995), drei (ab 2003) und vier (ab 2007) konsequent fort, denn Subaru fand für jede Neuauflage seines Kompakten einen perfekt passenden Kooperationspartner.

Den Anfang machte der 1995 vorgestellte, komplett erneuerte Justy aus einer Kooperation des damaligen Subaru Mutterkonzerns Fuji Heavy Industries mit Suzuki. Als erste Subaru wurden die dynamisch auftretenden Dreitürer und die um zehn Zentimeter längeren, familienfreundlichen Fünftürer in Europa produziert und zwar im Werk Magyar-Suzuki Hungary in Ungarn. Für ebenso flotten wie effizienten Vortrieb sorgte ein 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 50 kW/68 PS Leistung. Später folgte sogar eine auf 63 kW/86 PS erstarkte Version, die fast schon sportives Temperament in dem 885 Kilogramm leichten Allradler entfaltete. Eine fortdauernde Alleinstellung im Kleinwagensegment garantierte jedoch nur der serienmäßige Allradantrieb des Justy. Aber auch hier gab es Neues zu vermelden, denn der Allradantrieb stand nun ständig zur Verfügung. Eine Visco-Kupplung leitete die Motorkraft stets bedarfsgerecht an die beiden Achsen. Sogar die Frischluft-Fans fanden wieder ihre Freude am Justy, gab es den kleinen Subaru doch als begehrtes Sondermodell Sun mit riesigem Vinyl-Faltdach.

Im Jahr 2003 präsentierte der größte Allrad-Pkw-Hersteller der Welt die dritte Generation seines Einstiegsmodells für den europäischen Markt. Dies erneut in einer Kooperation mit Suzuki, aber sonst machte der als markanter Crossover designte Subaru G3X Justy fast alles anders als seine Vorgänger und alle konventionellen Kompakten. Schon auf den ersten Blick signalisierte die ungewöhnliche große Bodenfreiheit von 17 Zentimetern, dass sich der G3X Justy auch auf unbefestigten Wegen zu Hause fühlte, während die Van-artig gestaltete Karosserie vom vielseitig nutzbaren, überaus großzügig dimensionierten Raumangebot des Crossovers kündete. Mit einem Mix aus Minivan-, SUV- und Cityflitzer-Charakteristika sowie dem erneut serienmäßigen, permanenten Allradantrieb gelang es dem 3,77 Meter kurzen Fünftürer, sich sofort als erfolgreichstes 4x4-Fahrzeug im deutschen Kleinwagensegment durchzusetzen.

Zum vorbildlichen Sicherheitsstandard des in Europa gebauten Japaners zählten neben Full-Size-Airbags für Fahrer und Beifahrer nun auch Seitenairbags, Gurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzer vorn, aktive Kopfstützen und Isofix-Kindersitzverankerungen im Fond. Respektabel sogar auf Langstrecken waren zudem die Fahrleistungen des Subaru G3X Justy, der mit einem 69 kW/94 PS leistenden 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner und mit einem 73 kW/99 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner vorgestellt wurde. In der Stadt dagegen überraschte der handliche Allradler durch eine neue elektrische Servolenkung.        

Als der Subaru G3X Justy im Jahr 2007 seinen Platz freimachte für den vierten und vorläufig letzten Justy, hatte Subaru Deutschland seit 1984 insgesamt fast 75.000 Fans mit diesen kleinen Allrad-Modellen beliefert. In seiner finalen Version zeigte sich der kleine Japaner handlicher, wendiger, wirtschaftlicher, aber auch reduzierter als je zuvor. Hervorgegangen aus einer Kooperation mit dem Kleinwagenspezialisten Daihatsu begnügte sich die vierte Generation des Subaru Justy mit Vorderradantrieb, glänzte dafür aber mit einem in dieser Klasse unschlagbar kleinen Wenderadius von nur 4,3 Metern. Der 51 kW/70 PS starke 1,0-Liter-Dreizylinder machte den lediglich 3,61 Meter langen Fünftürer 160 km/h schnell.

Weit wichtiger war den meisten Käufern des Einstiegsmodells ins deutsche Subaru-Programm, dass der flinke Justy zum Club der Effizienzchampions zählte mit einem damals beispielhaft niedrigen Verbrauch von nur 5,0 Liter/100 km (kombiniert). Und noch eine gute Tradition pflegte der Justy sogar über das 2011 erfolgte Produktionsende hinaus: Top-Werte in der Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit. Alles typisch Subaru.


Energieverbrauch/CO2-Emissionen gemäß Prüfzyklus WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure)

SOLTERRA (160 kW): Energieverbrauch (kWh/100km) kombiniert: 16,0 - 17,9; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 0; CO2-Klasse: A.
Forester MJ24 2.0ie: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 8,1; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 185; CO2-Klasse: G.
Forester MJ25 2.0ie: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 8,1; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 183; CO2-Klasse: G.
Outback 2.5i: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 8,6; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 193; CO2-Klasse: G.
Subrau Crosstrek 2.0ie: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 7,7; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 174; CO2-Klasse: F.
Subaru XV 2.0ie: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 7,9; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 180; CO2-Klasse: G.
Subaru XV 1.6i: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 8,0; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 180; CO2-Klasse: G.
Impreza e-BOXER 2.0ie: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 7,3; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 166; CO2-Klasse: F.
Subaru BRZ 2.4i: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 8,8; CO2-Emission (g/km) kombiniert: 199 - 200; CO2-Klasse: G