Friedberg, Januar 2018 – Vollkommene Harmonie, das ist es, wonach Japaner streben. Stabilität und Stärke aus Gelassenheit gewinnen, davon kündet auch die alte fernöstliche Weisheit: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Diese Prinzipien der inneren Ausgeglichenheit und des mehr Sein als Schein sind auch das Erfolgsgeheimnis des Subaru Legacy, der als unaufgeregt gestaltete Limousine und als praktischer Kombi zum meistverkauften Allrad-Pkw aller Zeiten avancierte. Vor allem aber ist es die einzigartige Kombination aus permanentem Allradantrieb „Symmetrical AWD“ und Boxer-Motor, die im Legacy alles in Balance bringt – so wie inzwischen auch in allen anderen Modellen des weltgrößten Herstellers von allradgetriebenen Pkw.
Symmetrisch bedeutet dabei, dass alle Hauptkomponenten, vom Motor über das Getriebe und den Achsantrieb bis zum hinteren Differenzial, in einer Linie angeordnet sind. So ergibt sich ein gleichmäßiger Antriebsfluss, der frei ist von störenden Einwirkungen. Hinzu kommen eine ausgeglichene Gewichtsverteilung und ein neutrales Fahrverhalten. Über fünf Millionen Subaru Legacy mit „Symmetrical AWD“ wurden bisher von diesem 1989 eingeführten Bestseller in der anspruchsvollen Mittelklasse verkauft. In fünf Generationen war die Modellreihe bis 2014 im deutschen Subaru-Programm ein wichtiger Erfolgsträger, in der aktuellen sechsten Generation wird der Legacy nur noch auf internationalen Märkten angeboten. In Deutschland bietet dagegen heute der Subaru Levorg als individueller Sportkombi in der Masse durchschnittlicher Mittelklasse-Kombis außergewöhnliche Qualitäten. Hinzu kommt der Subaru Outback als vielseitiger Crossover mit Legacy-Genen. Ging doch dieser Vorreiter aller SUW (Sport Utility Wagon) im Jahr 1995 unter dem Namen Legacy Outback an den Start.
Ein Allrad-Auto wie kein anderes – von Anfang an auf Rekordkurs
Das hatte es so noch nie gegeben: Die Karriere des Subaru Legacy begann mit einem Dauertest, der in einem Weltrekord endete. Vor Serienstart wurden die neuen Mittelklassemodelle des japanischen Allradspezialisten mehrere Millionen Kilometer über deutsche Autobahnen und extreme Straßen und Strecken in aller Welt gejagt. Damit nicht genug setzte Subaru den Legacy im Januar 1989 als weltweit ersten Allrad-Pkw der Welt einem Härtetest vor dem neutralen Gremium der FIA aus. Bei einer spektakulären Langstrecken-Hochgeschwindigkeitsfahrt des Legacy demonstrierte Subaru die Zuverlässigkeit der Allradtechnik und der neuen Sechzehnventil-Triebwerke in Boxerbauweise mit fünffach gelagerter Kurbelwelle und kennfeldgesteuerter Einspritzanlage. Dabei erzielten drei Legacy auf dem neun Kilometer langen ATC-Rundkurs in Arizona einen neuen Weltrekord über die Distanz von 100.000 Kilometern. 447 Stunden, 44 Minuten und 9,887 Sekunden benötigten die Limousinen für diesen Mega-Marathon-Lauf, das entsprach einem Geschwindigkeitsdurchschnitt von 223,345 km/h.
Noch besser konnte es 1993 die zweite Legacy-Generation, die es auf einen Schnitt von 249,981 km/h brachte. Einen anderen, aber ebenso eindrucksvollen Geschwindigkeitsweltrekord erzielte am 23. April 1998 ein Legacy Turbo der dritten Generation in Colorado: Mit einem Durchschnitt von 270,532 km/h über die Distanz von einem Kilometer wurde dieser Subaru schnellster Großserienkombi in der Klasse bis zwei Liter Hubraum. Es war nicht der Sensationswert dieser Temporekorde, der Subaru veranlasste, jede Legacy Generation neue Fabelzeiten in den Asphalt brennen zu lassen. Vielmehr erzielten die Subaru Ingenieure mit solch strapaziösen Rekordfahrten unter offizieller Kontrolle letzte Gewissheit, dass der Legacy unter Extrembedingungen ebenso problemlos funktioniert wie später im Alltag. Entsprechend gut schneidet Subaru traditionell in allen Mängelstatistiken ab, nicht zu vergessen die von Beginn an überdurchschnittliche Begeisterung der Subaru Kunden in Zufriedenheitsrankings.
Schon der erste Weltrekord des Legacy ließ Subaru deshalb weitere Herausforderungen suchen, diesmal in der Rallye-Weltmeisterschaft. Bereits beim Auftaktlauf, der berühmt-berüchtigten Safari-Rallye 1990 platzierten sich zwei Legacy WRC unter den Top Ten. Auch beim legendären „Race to the clouds“, dem Bergrennen auf den amerikanischen Pikes Peak, bot der Subaru einen souveräne Leistung.
Der routinierte Rallye-Weltmeister Ari Vatanen und Nachwuchsstar Colin McRae erkämpften mit dem Legacy Anfang der 1990er Jahre in der WRC große Triumphe und Podestplätze. Wichtige Erfahrungen, die Colin McRae nutzte, um 1995 für Subaru die ersten beiden Rallye-WM-Titel in der Fahrer- und Markenwertung zu sichern.
Modelle für Millionen: Der Subaru Legacy wurde Allrad-Maßstab in der Mittelklasse
Das Streben um Bestleistungen wurde dem Subaru Legacy bereits bei der Namensgebung in die Wiege gelegt, denn Legacy bedeutet „Vermächtnis“. Zuwendungen solcher Art sind für den Erben nicht nur Ehre, sondern auch Verpflichtung. Und so macht es der Legacy von Generation zu Generation besser als sein jeweiliger Vorgänger. Den Anfang dazu setzten im Jahr 1989 die Modelle Legacy Sedan (Limousine) und Legacy Station (Kombi), die auf der Frankfurter IAA ihre glanzvolle Europapremiere feierten und die Subaru L-Serie als bis dahin absatzstärkste Allradmodelle ablösten. Abgerundet wurde das Karosserieangebot wenig später durch den Legacy Super Station mit höherer Dachlinie und einem variablen Laderaumvolumen von bis zu 1.550 Litern. Permanenter Allradantrieb, bei dem ein Zentraldifferential mit Viscosperre die Motorkraft variabel an beide Achsen verteilte und eine Geländeuntersetzung zusätzlich zum normalen Fünfgang-Getriebe kennzeichnete die erste Legacy-Generation. Optional gab es die elektronisch gesteuerte Vierstufen-Automatik ACT-4 mit Lamellenkupplung und aktiver Drehmomentverteilung. Damit noch nicht genug an technischen Finessen, denn mit dem „Hillholder“ führte Subaru eine frühe und effektive Berganfahrhilfe ein. Gegen unbeabsichtigtes Zurückrollen hielt ein Ventil den Bremsdruck solange aufrecht, wie die Kupplung beim Anfahren durchgedrückt blieb. Und wer mit den nur 4,44 bis 4,62 Meter langen Legacy Limousinen und Kombis schwere Wohnwagen, Bootstrailer oder andere Lasten ziehen wollte, konnte bis zu 1.900 Kilogramm auf den Haken nehmen - damals in dieser Klasse sensationell.
Für sparsamen und kraftvollen Vortrieb sorgten moderne Boxermotoren, darunter ein neu entwickelter 2,2-Liter-Vierzylinder mit damals respektablen 100 kW/136 PS Leistung. Aber auch Turbo-Powerpakete mit 147 kW/200 PS gab es für die in unaufdringlicher Eleganz gezeichneten Subaru bereits. Mit einem Leistungsgewicht von 6,9 kg/PS und einer Beschleunigungszeit von 6,7 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 erreichte der Legacy Turbo sogar die Werte damaliger Supersportwagen. Verlässliche Leistung war dem Legacy schon immer wichtiger als vergänglicher optischer Lifestyle.
Dies stellten auch alle folgenden Generationen des weltweit meistverkauften Mittelklassemodells mit Boxermotoren und Allradantrieb unter Beweis. So debütierte 1994 die zweite Generation des Legacy explizit unter dem Slogan „Stil statt Styling“, dies in größerem Format von bis zu 4,72 Meter Länge, aber sonst mit allen Qualitäten des Vorgängers und erweitert um frische Versionen. War etwa der Legacy Hubertus mit Schweißwanne oder 100 Kilogramm Dachlast für den erlegten Bock sowie Frontschutzbügel maßgeschneidert für alle Jäger, zeigte der neue Legacy Outback sogar noch weitergehende Offroadqualitäten.
Legacy Outback als wegweisender Crossover-Kombi mit Kultstatus
Als Crossover-Pionier, der das Beste eines sportlich-eleganten Kombis mit den Offroadfeatures eines SUV kombinierte und durch die Traktionstalente des permanenten Allradantriebs ergänzte, wurde der Subaru Legacy Outback früher Wegbereiter der heute populären SUW (Sports Utility Wagon). Der Outback, der das wilde, weite Hinterland von Australien im Namen trägt, war der erste Gegenentwurf zu jenen Soft-SUV, die große Versprechungen machten, aber wenig davon einlösen konnten. Entweder weil es ihnen an jeglicher Offroad-Eignung mangelte oder aber an ausreichendem Onroad-Komfort. Subaru dagegen konstruierte auf Basis des Legacy einen Alleskönner, der gleichermaßen stilsicher in Staub und Schlamm unterwegs ist wie in den Schluchten der Großstädte und so die Herzen von Familien, Freizeitsportlern und beruflichen Vielfahrern gewinnt. Den Namenszusatz Legacy hat der Outback heute längst abgelegt, denn nach fünf Generationen und über einer Million verkaufter Einheiten ist der Outback eine eigenständige Modellreihe, die durch die konstruktiven Vorteile von Benzin- und Dieselmotoren in Boxer-Bauweise, also tiefer Schwerpunkt und Langlebigkeit, eine Alleinstellung unter allen SUW mit Allradantrieb einnimmt.
Aufregend vernünftige Meilensteine der Motoren- und Getriebetechnik
Das Bessere ist des Guten Feind – auch für den Subaru Legacy sind immer neue technische Innovationen die Basis eine andauernde Erfolgsgeschichte. Wie aufregend vernünftige Autos sein können, zeigte die 1999 präsentierte dritte Legacy Generation. Gab es diese doch nicht nur erstmals mit leistungsstarkem 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, sondern auch als fröhlich-praktischen Pick-up Baja, der die Surfer im heißen „Jahrhundert-Sommer“ des Jahres 2003 an den Strand brachte. Im gleichen Jahr strahlte aber auch schon die vierte Legacy Generation eine überlegene Gelassenheit aus. Schließlich beeindruckte der neue Legacy 3.R spec.B mit einer technischen Delikatesse die ganze Branche.
Der mit 180 kW/245 PS leistungsstärkste Boxer-Sechszylinder setzte Maßstäbe durch sein aktives System zur Regelung der Ventilsteuerzeiten (AVCS) und des Ventilhubs (ALVS), das mehr Kraft und gleichzeitig bessere Effizienz bewirkte. Nur in Asien verkauft wurde allerdings der schnellste Legacy Kombi aller Zeiten: Unter dem Typencode STI S402 trug der Subaru das 207 kW/282 PS starke Turbo-Herz des rasanten WRX STI unter der Haube.
Für kostenbewusste Vielfahrer wichtiger war jedoch die Entwicklung des revolutionären 110 kW/150 PS starken 2,0-Liter-Boxer-Dieselmotors, der 2008 im Legacy debütierte und ein Jahr später in den Handel kam. Dieser weltweit erste Selbstzünder in Boxer-Bauweise demonstrierte, wie wichtig der europäische Diesel-Markt für Subaru ist. Auch die nächste technische Weltneuheit stand damals bereits ante portas: Mit der fünften Legacy Generation hielt 2009 das Automatikgetriebe Lineartronic Einzug. Die Lineartronic arbeitet mit einer Kette und ermöglicht eine theoretisch unbegrenzte Anzahl an Übersetzungen für mehr Leistung und Effizienz sowie schnellere Reaktionen auf Gaspedalbewegungen. Auch die perfekte Balance aus Vernunft und Fahrfreude machte den Legacy über ein Vierteljahrhundert lang zu einem Bestseller im deutschen Subaru Programm. Ein Longseller, der erst im Jahr 2014 den Stab weitergab an die Modelle Subaru Levorg und Outback.